Lieber Thomas,
Du hast 25 Jahre die Grundschule Steinbach entscheidend geprägt.
Genau genommen hat das schon vor 29 Jahren begonnen, als Du und einige andere die Montessori Initiative SHA gegründet haben. Seit 25 Jahren prägst Du als Lehrer die Schule und seit 11 Jahren als Schulleiter.
In der Zeit, in der ich hier als Elternteil war, habe ich Dich in den verschiedensten Situationen kennen gelernt, die vermutlich nicht alle zur typischen Schulleiterstelle gehören: Du warst Lehrer, Schulleiter, Bauleiter, Organisator, Berater und Bauarbeiter zugleich.
Unterrichtet hast Du in den letzten Jahren vor allem in der M5/6, dort habe ich erlebt, wie einfühlsam und respektvoll Du das Elterngespräch mit uns und unserem Kind geführt hast. Es war Dir stets anzumerken, wie gut Du die Kinder der Klasse kennst, in ihrer persönlichen Art und in ihrem Lernfortschritt, ob, wann und wie die Kinder Hilfestellungen brauchen.
Als Schulleiter habe ich Dich vor allem in den Schulkonferenzen erlebt, aber auch in den Elternbeiratssitzungen, in denen Du immer wieder mit Deinem Interesse und Deiner Offenheit begeistert hast. Ihr als Lehrerteam und Du als Schulleiter, habt Euch die Dinge immer gut überlegt, trotzdem bist Du einer Kritik stets offen begegnet und hast diese ernst genommen.
Du warst immer optimistisch und bist bis zum Schluss bereit gewesen Dich auf Neues einzulassen.
Du hast „Deine“ Schule geleitet und hattest Deine Idee, wohin Du sie führen willst. Du hattest Deine pädagogische Vorstellung, eine Vision, wie Schule und Unterricht ablaufen muss, dass nicht nur gelernt wird, sondern sich die Kinder entwickeln und zu selbständigen und selbstverantwortlichen Menschen werden.
Du warst Bauleiter und Bauarbeiter, Du bist in Arbeitskleidern im Schulkeller gestanden und hast den Schotter auf dem Boden verteilt. An diesem Tag hat der Keller mehr wie eine Kohlengrube ausgesehen und außer Dir, Thomas konnte sich vermutlich keiner vorstellen, dass einmal so ein schöner Raum daraus werden wird, welcher der Schule und vor allem den Schüler*innen ungeahnte Möglichkeiten bietet, wie er das nun macht.
Außerdem hast Du tagelang das Gewölbe ausgefugt, Holzständerwände beplankt und vieles, das wir Eltern gar nicht mitbekommen haben.
Über allem aber steht Deine Persönlichkeit, die diese Atmosphäre an der Schule erst ermöglicht hat. Deine Art mit Kollegen und Eltern zu kommunizieren. Aber vor allem mit den Kindern, die ja der Mittelpunkt einer Schule sind. Den Kindern bist Du immer auf Augenhöhe begegnet.
Deine Wertschätzung den Schülern und Schülerinnen gegenüber, wie Du die Kinder siehst und mit ihnen umgehst. Mit Respekt und nie von oben herab.
Lieber Thomas, im Namen aller Eltern, möchte ich mich herzlich bei Dir bedanken, für alles was Du an der Schule und bei den Schüler*innen bewirkt, angestoßen und ins Rollen gebracht hast.
Für alle Geduld und Verständnis für jede Überstunde und jeden Schweißtropfen.
Dir lieber Thomas wünschen wir von Herzen alles Gute für Deinen wohlverdienten Ruhestand.
Uwe Spreng
Elternbeiratsvorsitzender