Schulcurriculum im Montessorizug der GS Steinbach

(Ausarbeitung im Montessori-Team 2005, Aktualisierungen 2014 und 2015)

 

 

I. Schule als »Lebensraum« und »Polis«

 

Wir LehrerInnen und MitarbeiterInnen der Grundschule Steinbach wollen Schule als Lebensraum und Polis verstehen und gestalten. Die zentrale Aufgabe von Schule – das Lernen – wollen wir in diese erweiterten Begriffe einbetten.

Schule als Lebens- und Erfahrungsraum meint die Verantwortung für eine erweiterte Sicht auf individuelle und gemeinschaftliche Gegebenheiten und Notwendigkeiten, eine wertschätzende Wahrnehmung von individuellen, umfassenden und unterschiedlichen emotionalen, kognitiven und sozialen Bedürfnissen und Fähigkeiten.

»Die Menschen stärken, die Sachen klären.« (Hartmut v. Hentig)

»Anlässe für Einsicht und Freude – dies scheint mir die knappste Formel für das zu sein, was wir den jungen Menschen schulden, damit sie zu sich bildenden Subjekten werden können.« (HvH)

»Lernen ist Vorfreude auf sich selbst.« (Peter Sloterdijk)

Polis meint die demokratische und partizipative Teilhabe in der Schulgemeinschaft, in der man »im Kleinen die Versprechungen und Schwierigkeiten der großen res publica erfährt, sich und seine Ideen erprobt und die wichtigsten Tätigkeiten übt.« (HvH)

Am besten kann dies gelingen

·         in einer Atmosphäre der Freude, des Zutrauens (Vertrauensvorschuss) und des Selbstvertrauens,

·         in einer Atmosphäre der Achtsamkeit im Reden und Zuhören, im Umgang mit sich selbst, mit den anderen, mit der Natur und mit den Dingen,

·         in einer Atmosphäre der Freiheit und Authentizität,

·         in einer Atmosphäre von selbstverständlicher Vielfalt.

Die Vielfalt ist das, was wir bei den Kindern und bei den Erwachsenen erleben und schätzen. Es sind die unterschiedlichen Stärken, Schwächen und Persönlichkeiten. SchülerInnen und LehrerInnen sind mehr als ihre zugewiesenen Rollen (»Lernender«, »Lernbegleiter«). Die selbstverständliche Vielfalt ist der Grund für inklusive Schulstrukturen und für die willkommene Unterschiedlichkeit bei den Lehrkräften und bei den Schulzügen.

 

Die Nachfolgenden Beschreibungen sind nicht als administrative Verpflichtungen für alle
MitarbeiterInnen des Montessorizugs gemeint. Sie beschreiben den Raum unserer Aussprachen, Erfahrungen, Entwicklungswünsche und Entwicklungsrichtungen…

 

 

II. Schlüsselbegriffe

 

Unsere Arbeit im Montessorizug der Grundschule Steinbach lässt sich in wesentlichen Teilen gut mit Martin Wagenscheins Grundsatz »exemplarisch – sokratisch – genetisch« beschreiben:

 

·         »Exemplarisch«

meint, dass Kinder lange Zeit einen Themenbereich bearbeiten können und dürfen, wenn sie sich wirklich dafür interessieren. Kinder, die beispielsweise ein halbes Jahr lang an einem Referat über »Unser Sonnensystem« arbeiten, vernetzen zwangsläufig unterschiedliche Bereiche (Astronomie, Geologie, Biologie, Physik, ...) lernen ein Thema unter verschiedenen Aspekten zu betrachten. Die interessierte und »tiefe« Auseinandersetzung mit einem Thema »strahlt« auf andere Themenbereiche »aus«. Curriculare Aspekte (Vollständigkeit der Behandlung von Inhalten) treten in den Hintergrund, weil Kinder, die Erfahrung mit »tiefem Eintauchen« gemacht haben, zu selbständigen Transfers in andere Themenbereiche fähig sind. Das Lernen von Schülerinnen und Schüler, die sich mit selbständigen Vernetzungen schwer tun, muss freilich stärker an unterschiedlichen Inhalten ausgerichtet sein.

 

·         »Sokratisch«

ist bei Wagenschein eine bestimmte Methode der Gesprächsführung in Gruppen von an einem Thema interessierten Kindern. Wir folgen der Methode nicht streng, halten aber die Vorstellung von Themen, ein Gespräch darüber, Diskussion, Nachfrage, Verteidigung, Begründung, usw. für unabdingbar wichtig. (Dieser Aspekt kommt in vielen Montessori-Kursen zu kurz, wir wollen ihn ausbauen! Ergänzung Juli 2014)

 

·         »Genetisch«

meint das konsequente Anknüpfen an Vorerfahrung und die Weiterentwicklung in Lernprozessen, die Entwicklung von Neuem. »Entwicklungsbezogenheit« ist ein Schlüsselbegriff der Montessori-Pädagogik. Freie Arbeit im Rahmen einer »Vorbereiteten Umgebung« mit »Entwicklungsmaterialien« ist die organisatorische Voraussetzung um nach Montessori entwicklungsbezogen zu arbeiten. (Ersetzen «Kompetenzraster», Ergänzung Juli 2014)


 

Vier weitere Schlüsselbegriffe, die zum Teil direkt aus der Montessori-Pädagogik stammen, sind für unsere Arbeit im Montessorizug sehr wichtig:

 

·         »Interessenbezogenheit«

Wir beobachten drei Formen, wie Interesse in der Praxis vorkommt. Allen drei geben wir jeweils den nötigen Raum im Unterricht:

o   Kinder haben und formulieren eigene Interessen

o   »Ansteckung« durch andere Kinder

o   »Interessensamen wecken« durch Unterricht (Einführungen für Einzelne und Gruppen)

Die folgenden Übersichten spannen den inhaltlichen Rahmen auf zwei Entwicklungs-niveaus auf – »Basiswissen« und »Vernetzung« (Quelle T. Helmle und P. Wöbcke-Helmle 2001, aktualisiert 2015):

 

 

 

·         »Kosmische Erziehung«

Der Begriff bezeichnet Montessoris universales Konzept für Kinder im Entwicklungsalter von 6 bis 12 Jahren. Dabei werden Detail-Arbeiten – wenn möglich – an einem großen Ganzen »angebunden«. Zum Beispiel erzählen wir von der Entwicklung der Erde, wenn ein/e Schüler/in sich schon länger mit Steinen befasst und eine Sammlung klassifiziert hat. Auch »Überblicksmaterialien«, die Entwicklungslinien aufzeigen, eignen sich gut. Wir Lehrerinnen geben also Überblicke, erzählen die Entstehungsgeschichten eines Gegenstands oder einer Sache, usw.

 

·         »Vernetzung«

Ziel unserer Arbeit ist, dass Kinder die vielfältigen Zusammenhänge zwischen den Dingen und Lebewesen erkennen können. Dazu sind Fächerverbünde mit geplanten thematischen Verknüpfungen wenig hilfreich. Das freie Arbeiten der Kinder in selbstgewählten Themenbereichen (s.o.) ermöglicht wesentlich das Knüpfen von Verbindungssträngen durch die Kinder selbst. Didaktische Impulse von Lehrerseite aus können die »Methoden« der Kosmischen Erziehung sein.

 

·         »Graduierung«

Es gibt immer wieder Kinder, für die die Bereitstellung von Entwicklungsmaterialien nicht ausreichend ist. Sie müssen schrittweise an die Freie Arbeit herangeführt werden. Wir greifen so lange lenkend ein, bis sich ein solches Kind in der Freien Arbeit für eine Arbeit entscheiden, diese – innerhalb seiner Möglichkeiten – ausdauernd und konzentriert bearbeiten kann. Es braucht dann viele ermutigende Gespräche, die vermitteln sollen, was Ausdauer, Konzentration und Frustrationstoleranz bedeuten können, welche Chancen im »Fehlermachen« stecken. Mögliche Hilfestellungen können in der Beschränkung der Materialauswahl, Unterstützung bei der Wahl der Tätigkeit oder die Vereinbarung eines täglichen Minimal-Pensums sein. Dabei ist es nicht leicht eine Balance zwischen den Prinzipien »so viel Freiheit wie möglich« und »so viel Begrenzung wie nötig« zu finden. In unsere Klassen kommen immer wieder Kinder aus anderen Schulen, denen es manchmal schwer fällt, freie Entscheidungen treffen zu können. Wir haben deshalb vor einiger Zeit für Ältere ein Graduierungsverfahren in vier Stufen überlegt: »Schüler/in, Lehrling, Geselle/in und Meister/in der Freien Arbeit«. Auf jeder Stufe sind detaillierte Erwartungen und Fähigkeiten formuliert. Etwa zweimal im Jahr schätzen sich die Kinder selbst ein und erhalten von uns eine individuelle Rückmeldung. Anschließend wird gemeinsam eine der vier Graduierungsstufen für das Kind festgelegt. Es hat dann für den nächsten Zeitabschnitt die entsprechenden Freiheitsrechte, darf z. B. ohne zu fragen an die Bibliothek und/oder ins Internet .

 

 

III. Lern- und Arbeitsformen

 

·         »Lernen und Üben mit Material der Vorbereiteten Umgebung«

Ein Grundpfeiler für das Freie Arbeiten ist die Vorbereitete Umgebung. Die Klassenzimmer, das Schulhaus und das Schulgelände sind mit gut durchdachten Materialien ausgestattet, die ein interessensbezogenes, entwicklungsbezogenes und ein den kulturellen Bildungsanforderungen angemessenes Lernen und Arbeiten ermöglichen (siehe auch oben bei »Genetisch«). Dazu gehören die bewährten Materialien in der Tradition Montessoris und jeweils neu entwickelte Materialien. Die Auswahl orientiert sich an den Begriffen »Schlüsselmaterialien« und »Entwicklungsmaterialien«. Sie ist nicht beliebig, sondern exemplarisch.

In der Regel braucht es für die Materialien eine Einführung für ein einzelnes Kind oder für sehr kleine Gruppen. Dann schließt sich in der Regel eine Übungsphase an, in der das Kind zum großen Teil selbstständig arbeiten kann. Bei einer Reihe von Materialien bietet es sich an, dass das Kind die Übungsphase mit einer Prüfung abschließt. Wenn das Kind sich im Umgang mit dem Material sicher fühlt, kann es eine Prüfung anmelden: Es demonstriert das Material bzw. löst eine Aufgabe mit dem Material, während ein Erwachsener wohlwollend-streng zuschaut. Für eine bestandene Prüfung muss keine Leistungsnote vergeben werden; wir stellen dafür Urkunden aus. Wenn Unsicherheiten erkennbar werden, gibt es weitere gezielte Hilfen und Übungen – so lange, bis die Prüfung auf dem erwartbaren Niveau mit Erfolg abgeschlossen werden kann.
 

·         »Recherchieren, sammeln, dokumentieren, präsentieren«

Einen beträchtlichen Teil der Lern- und Arbeitszeit verbringen die SchülerInnen einzeln oder in Teams mit der Arbeit an »Referaten« zu Themen, die sie aus eigenem Interesse gewählt haben. Die Anregung dafür kann von der Vorbereiteten Umgebung kommen oder von ganz individuellen Impulsen. Erfahrungsgemäß sind es häufig Themen aus der Tierwelt und der Natur- und Kulturgeschichte. Die Kinder sammeln ihre Themenbausteine aus verschiedenen Quellen: Das vorbereitete Material, die Klassenbibliotheken, das Internet und mitgebrachte Bücher von zu Hause. In Planungsphasen zusammen mit den LehrerInnen können Mindmaps erstellt werden. Die Grundschul-typische Arbeitsweise beginnt auf dem Niveau von Sammeln und Abschreiben. Es erweitert sich zum Exzerpieren und Selbstformulieren. Das Verschriften, Dokumentieren und Gestalten beinhaltet weitere Lernfelder. Idealerweise werden solche Referate vor der Klasse vorgestellt. Beliebt ist dabei das Element, die Präsentation mit einem Quiz für die Zuhörer abzuschließen.
 

·         »Natur- und Kulturerkundungen«

Die Bedeutung von »Natur- und Kulturerkundungen« nimmt ständig zu, weil Kinder immer mehr Zeit mit Medien verbringen. Schule muss heute viele Kinder in Kontakt zur Natur bringen. Im Anhang 2 findet sich eine Liste mit exemplarisch wichtigen Orten für Natur- und Kulturerkundungen in unserer Umgebung. Mindestens alle 3 Wochen verlassen wir die Schule für Erkundungen. Im Ganztag bieten wir »Naturerkundungen« an (Ergänzung von 2014).
 

·         »Experimentieren«

Freie Arbeit bietet gute Voraussetzungen für das weitgehend selbständige Experimentieren von Kindern – zu zweit oder in kleinen Gruppen. Experimente führen im Gegensatz zu Materialien in induktive Denkwege und Denkweisen ein und bilden somit ein wichtiges Gegengewicht zum nachvollziehenden Lernen. Wir versuchen die Experimente so einzuführen, dass die Kinder möglichst selbständig experimentieren können, helfen beim Formulieren von Vermutungen und gehen im Anschluss an die Durchführungs- und Beobachtungsphasen in einen Dialog mit den Kindern über mögliche Ursachenzusammenhänge.
 

·         »Themenzentrierte Unterrichtseinheiten«

Bestimmte Themenbereiche aus den Fachbereichen Deutsch, Mathematik und Englisch kommen am besten in einem Unterrichtsarrangement zur Geltung, bei dem

etwas leistungshomogenere Gruppen (eines Jahrgangs oder zwei Jahrgänge kombiniert) von einer Lehrkraft geführt ins Gespräch kommen und gemeinsam an einem Sachverhalt arbeiten. Diese Unterrichtsform verlangt von den SchülerInnen eine erhöhte Anpassung an die Themen- und Gruppenzentrierung und in gewissem Maße auch die Auseinandersetzung mit einem Leistungsvergleich mit den MitschülerInnen. Solche aus dem klassischen Unterricht vertrauten Unterrichtsstunden bilden im Konzept des Montessorizugs eine Besonderheit – sie sind für die SchülerInnen selten (2 bis 3 Stunden pro Woche) und wegen unserer kleinen Teilgruppen trotzdem (bzw. gerade deshalb) bedeutsam und effektiv. In einigen Klassen werden in diesen Gruppen ausgewählte Kapitel aus Schulbüchern verwendet.

Die Fachbereiche Religion, Musik und evtl. auch Kunst sind zum Teil durch die Freie Arbeit in der Vorbereiteten Umgebung repräsentiert. Sie werden in der Regel ebenfalls durch themenzentrierte Wochenstunden in der Gesamtgruppe zusätzlich unterrichtet.
 

·         »Übungsphasen mit lehrgangsorientierten Übungsheften/Karteien«

Diese Übungsphasen bilden einen Kompromiss zwischen individualisiertem Lernen und lehrerzentriertem Unterricht. Im Bereich Deutsch kann auf diese Weise besonders die Rechtschreibung, die Grammatik, die Sprachlehre, die Schrift und das Lesen/Textverständnis gelernt und geübt werden. In der Mathematik sind es das Kopfrechnen und Teile aus der Geometrie und dem Sachrechnen.
Die verwendeten Übungsmaterialien sind besonders daraufhin ausgewählt, dass sie möglichst wenige begleitende Erklärungen bzw. Einführungen brauchen. Die Übungszeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sich alle Kinder regelmäßig mit den Übungsfeldern beschäftigen und dennoch jedes Kind auf seinem eigenen Niveau arbeiten kann. Hier steht die Einzelarbeit im Vordergrund. Diese Form praktizieren wir entsprechend bei den Hausaufgaben bzw. Übungszeiten im Ganztag.
 

·         »Präsentieren und Rückmelden«

Eine Vielzahl von Arbeiten findet ihren »natürlichen Abschluss« und Höhepunkt in der Präsentation vor der Klasse. Das gilt für Referate, Erkundungen, Geschichten, Gedichte und Buchvorstellungen. Die Ernsthaftigkeit der Vorbereitung für eine Präsentation spiegelt die Wertschätzung für die eigene Arbeit. Das Präsentieren ist ein Anlass der Selbsterprobung und eine Quelle für Stolz und Selbstbewusstsein.

Wir versuchen es einzurichten, dass jedes Kind mindestens einmal im Jahr eine Arbeit und ein Buch präsentiert. Die Vielfalt der vorgestellten Themen ist eine reiche Anregung für eigene Arbeiten. Die Buchvorstellungen animieren andere Kinder sehr zum Lesen.

Jüngere Kinder »schnuppern« bei Vorstellungen älterer Kinder in die Welt der vor ihnen liegenden Möglichkeiten. Ältere Kinder erleben bei den ersten Versuchen jüngerer Kinder ihre eigene fortgeschrittene Kompetenz.

Die Rückmelderunden sind ein unschätzbar wichtiges Ritual. Die Kinder üben sich in wertschätzenden, ehrlichen und konstruktiven Rückmeldungen, die für die Vortragenden mindestens ebenso bedeutsam sind wie die Rückmeldungen durch die LehrerInnen (die wir manchmal bewusst in schriftlicher Form nachreichen).

 

·         »Moderne Medien und Technik«

Computer gehören in unterschiedlicher Ausprägung zur selbstverständlichen Klassenausstattung als Werkzeug und Informationsquelle. Wenn sie von den KlassenlehrerInnen einbezogen werden, stehen sie den Kindern im Klassenbereich zur Verfügung. Dafür braucht es keinen gesonderten Computer/Medien-Raum. Zur Ausstattung gehört Standard-Software (Office), Internetzugang und eine Reihe von Lernprogrammen (GUT-Rechtschreibtraining, Lesehaus, Budenberg etc.).

Besondere Einführungen in die Bedienung des Computers sind erfahrungsgemäß kaum nötig – Kinder zeigen sich das Handwerkzeug untereinander und erfassen die Technik situativ mit Lehrerhilfe.

 

·         »Sonderpädagogik«

Die Vielfalt der Unterstützungsbedarfe aus sonderpädagogischem Blickwinkel bringt eine Vielfalt an speziellen Angeboten, Methoden und Lösungen mit sich. Eine wichtige Rolle spielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Erwachsenen, die ihre speziellen Kompetenzen einbringen können. Grundsätzlich hilfreich ist darüber hinaus der materialgestützte und entwicklungsbezogene Ansatz der Montessoripädagogik, der die Entwicklungsstufe im Vorschulalter (»Basiswissen«,
s. o.) mit im Blick behält.

Spezielle basale Förderaktivitäten sind im individualisierten Unterricht kein Fremdkörper. Bekanntes Material kann manchmal auf relativ einfache Weise adaptiert werden, z. B. durch Vergrößerung des Materials oder Übertragung auf PC (Körperbehinderung, Sinnesbeeinträchtigungen).

 

·         »Leistungsbeurteilung/Benotung«

Die Leistungsbeurteilung hat ihre stärkste Grundlage in der sorgfältigen Beobachtung der Arbeiten (nicht nur bei Prüfungen) der Kinder und deren Dokumentation im Lehrertagebuch. Dazu gehört neben dem »Was?« an Arbeiten auch die Einschätzung des Anspruchniveaus, der Tiefe in der Auseinandersetzung mit einem Thema, die Sicherheit und der Zeitfaktor (Pensum, Geschwindigkeit).

Es gibt in Klassenstufe 3 und 4 Noten für individuelle Arbeiten, wie Geschichten, Buchvorstellungen, Gedichtvorträge, Vorlesen, Referate etc.

Die Zahl der Klassenarbeiten, die zum Abschluss von Unterrichtseinheiten in der Gruppe (gleichzeitig/unter gleichen Bedingungen) geschrieben werden, ist geringer als im Klassischen Unterricht. Es gibt ca. 3 bis 4 solche Tests für Mathematik und Deutsch (z. B. Diktat).

Die meisten verwendeten Übungshefte bieten regelmäßige Lernstandskontrollen an, die das Kind jeweils dann durchführt, wenn es eine solche Stelle erreicht hat. Hier sammeln die Kinder im Laufe des Schuljahres eine Reihe von Noten.

Bei schlechten Ergebnissen oder Enttäuschungen aufseiten der Kinder dürfen die SchülerInnen Tests nach einer weiteren Übungssequenz wiederholen. Die Verbesserungen in der Note werden dokumentiert.

Neben diesen Benotungen führen wir halbjährlich standardisierte Tests für Lesen, Rechtschreibung und Kopfrechnen durch. Diese Tests werden nicht in Noten umgerechnet, dienen aber der vergleichenden Einschätzung, der Diagnostik und der Evaluierung unserer Notengebung.

In den Schulberichten legen wir besonderen Wert auf eine ausführliche und aussagekräftige verbale Beschreibung des Lernens und Könnens.

Für die Weiterentwicklung unseres pädagogischen Profils setzen wir uns mit den Möglichkeiten und dem Ziel einer zensurenfreien Schule auseinander. Die persönlich-verbale Rückmeldekultur steht im Vordergrund.
 

·         »Gemeinsames Leben«

Schullandaufenthalt mit zwei Übernachtungen, Klassenfeste, Abschiedsfeiern für die Viertklässler, Geburtstage mit Kerzen und Glückwünschen…

Klassenrat wöchentlich mit wechselnden Vorsitzenden, die gewählt werden. Einteilung für Klassendienste und Verantwortlichkeiten, Aussprachen über Planungen und Konflikte, demokratische Regelungen…